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25.11.2022

Erfolgreiche Informationsabende für Senioren-Obleute 2022

«Kicken im Gehen» – mehr als nur ein Versuch?

Die obligatorischen Informationsabende für Senioren-Obleute 2022 sind abgeschlossen: An fünf verschiedenen Standorten orientierte die Abteilung Senioren über Walking Football, den Stand der Themen aus der Umfrage 2020, Neuigkeiten aus dem Spielbetrieb und geplante Anpassungen.

Text und Bilder Bruno Füchslin / Medienberichterstatter FVRZ

Der Fussballverband der Region Zürich (FVRZ) hat mit der Seniorenabteilung ein grosses Potenzial an Fussballerinnen und Fussballern, die nach dem altersbedingten Übergang aus dem Aktiven-Alter weiterhin dem geliebten Sport frönen. In der abgelaufenen Herbstrunde waren total 234 Mannschaften in den Meisterschaftsbetrieb eingebunden (104 Teams 30+, 70 Teams 40+, 60 Teams 50+). Turnusmässig werden die Obleute zu Informationsabenden aufgeboten, diesmal auf 14.11. in Veltheim (eingeladen 25 Vereine), am 15.11. in Volketswil (22), am 17.11. in Wallisellen (24), am 21.11. in Freienbach (26) sowie zuletzt am 22.11. (26) in Höngg. Von den 123 eingeladenen Vereinen waren deren 111 präsent. Herzlichen Dank allen Teilnehmern und den organisierenden Clubs.

Hat «Kicken im Gehen» eine Zukunft?
«Neudeutsch» heisst diese zusätzliche Form von wettbewerbsmässigem Spielbetrieb «Walking Football». Ob deutsch oder Neophyten-Englisch: Die Idee ist, für in schon höherem Alter stehenden Menschen den Fussball so zu spielen, dass er altersangepasst daher kommt. Nicht mehr rennen, sondern gehen. Dies wird zum offenen Portal für vorwiegend Ehemalige, die den Fussball noch immer lieben und ihn wieder spielen möchten – mit eben dieser Rücksicht auf all die noch bestehenden physischen Möglichkeiten. Der Schweizer Fussball-Verband SFV verfolgt das Ziel, Walking Football in der Schweiz zu verankern und in allen Regionalverbänden ein passendes Angebot (beispielsweise Turniere) aufzubauen. So sollen Fussballspielerinnen und Fussballspieler in der Schweiz noch länger am Ball bleiben können und gleichzeitig die Verletzungen zurückgehen. Weniger körperlicher Stress für mehr Spielfreude mit Gleichgesinnten ist das Motto dieser speziellen Form.

Fussball im Gehen? Wer darüber lacht und meint, das sei ja «völlig denäbed» und «kein Fussball mehr»: Wartet ein paar Jahre – die Zeit rast unaufhörlich und sowohl individuell wie kollektiv betreffend dahin: Plötzlich wird das «völlig denäbed» zu einer echten Alternative, dem geliebten Sport in einer anderen Form treu bleiben und ihn in einer speziellen Form neu wahrnehmen zu können. Hans Schoch, seines Zeichens Abteilungsleiter Senioren und FVRZ-Vorstandsmitglied, hat selbst getestet: «Eine höchst interessante Erfahrung, welche die theoretischen Vorurteile ziemlich weggeputzt hat. Das ist weit intensiver, als ‹man› glauben könnte.»
Im Internet unter https://www.walking-football.ch/home wird die Idee ausführlicher dargestellt.

Gravierender Schiedsrichtermangel
Eine Neustrukturierung der 40+-Klasse, von Koordinator Christian Frei vorgeschlagen, wurde an allen Veranstaltungsabenden entsprechend diskutiert. Die Verantwortlichen werten aus und werden für die Saison 2023/24 entsprechende Anpassungen vorbereiten.
Nicht nur, aber auch die Seniorenabteilung betreffend, wurde der akute Schiedsrichtermangel angesprochen. In der FVRZ-Geschichte haben noch nie so viele Unparteiische wie zuletzt den Rücktritt eingereicht. Können die Vakanzen nicht auch nur einigermassen wieder gefüllt werden, muss der Verband – in welcher Form auch immer – entsprechend reagieren.

An allen Abenden bedeutete die berühmte «dritte Halbzeit» ein traditionelles Adieu: Kulinarisches wie teils intensive Gespräche im kameradschaftlichen Kreis beendeten die jeweils rund fünf Viertelstunden dauernden Informationsabende.

 


Leiter Hans Schoch führte durch die fünf Informationsabende.


Christian Frei präsentierte intensive Überlegungen zur Neugestaltung der Senioren 40+.


Die Senioren-Obleute wurden mit vielen Informationen «gefüttert».


Beim FC Freienbach waren Carmelo und Patrizia Vecchio die Gastgeber.


Inmitten der berühmten «dritten Halbzeit».

Offizielle Mitteilungen (17.07.2024)

FVRZSFV

Liste aller Auf- und Absteiger Sommer 2024

Neue Adresse FVRZ:
Fussballverband Region Zürich
WIN4 Kubus
Grüzefeldstrasse 34
8400 Winterthur

Frauen-/Mädchenfussball


Unterstützung Frauen-/Mädchenfussball:
Hilfsmittel / Ideen
 

Kommentar (12.07.2024)

Wenn der Fussball Menschen spielt

von Bruno Füchslin, Medienberichterstatter FVRZ,
[email protected]  

Gewiss: Man soll nicht jedes Wort, das irgendwo gesprochen wird, gleich auf die Goldwaage legen und demnach – im übertragenen Sinn – dessen Unzen-Gewicht messen. Aber wer in verantwortungsvoller Position arbeitet und in Medienauftritten dies und jenes erklärt, zieht Reaktionen nach sich – sowohl was die Person beziehungsweise dessen Aussagen betrifft. So geschehen kürzlich, als Fifa-Präsident Gianni Infantino – nebst umfangreich und detailliert erklärt Anderem – diese Aussage tat: «Wir machen den Fussball global.» 
Ich musste nicht lachen, weit eher schmunzeln. Abgesehen davon, dass hinter diesem so vielfach gehörten «wir» immer diese Frage bleibt: Wer ist damit gemeint? Wer gehört zu «wir»? Und sind Leute, die anderweitig bis gegenteilig denken, demnach ausgeschlossen? Aber zur Aussage zurück: Auch wenn sich nachvollziehen lässt, was Infantino gemeint hat – es steckt in diesen Worten auch etwas von «so öppis vo denäbed». Wenn jemand diesen Sport global macht, dann ist es der Fussball selbst. Seine so eigenartig dynamische Charakteristik. Lege einem Kind, das kaum die ersten Schrittchen macht, einen Ball vor die Füsse – und schon startet «Fussball global». Und dies millionenfach, über den ganzen Globus verstreut. Sind es zwei, sind es drei Milliarden Menschen, die – organisiert oder als Ab-und-Zu-Freizeitkicker – dem Ball nachhasen und zu einem wichtigen Element in ihrem Leben machen? Und all die Zuschauer in den Stadien und den Fernsehapparaten? Sie alle leben den «Fussball global». Als Summe von multipliziertem «Fussball regional».

Und so liesse sich feststellen: ein bisschen Demut vor der Eigenkraft dieses Sport wäre angebracht. Weder Fifa noch Uefa haben den Fussball erfunden. Dass sie ihn möglichst und durchaus weiterverbreitend organisieren, ist deren Aufgabe. Wer hats erfunden? Der Fussball sich selbst. Vielfach lassen sich durch Wortverschiebungen andere Erkenntnisse erurieren. Menschen spielen Fussball – ja. Aber ist nicht umgekehrt viel wesentlicher? «Der Fussball spielt Menschen» käme dem, was geschieht, wohl einiges näher.