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29.01.2024

Viele Informationen und engagierte Workshop-Teilnahmen

Auf Samstag des 28. Januar waren Frauenabteilungs-Verantwortliche der FVRZ-Vereine zur Weiterbildungstagung ins Seminarhotel «Bocken» in Horgen eingeladen. Sie erlebten sechs interessante Stunden.

Text und Bilder Bruno Füchslin / Medienberichterstatter FVRZ

«Das fünfte Rad am Wagen» – wer kennt dieses geflügelte Wort nicht? Es bedeutet «adabei», geduldet, dürft auch mitmachen, aber … Als Frauen den Fussball entdeckten und mit der einfachen Freude, diese Sportart ausüben zu können, vielfach auf Kopfschütteln, Widerstand, gar Ablehnung trafen, mussten sie in vielen Vereinen um nicht nur theoretische, weit mehr praktische Anerkennung kämpfen. Ein weiteres geflügeltes Wort – «steter Tropfen höhlt den Stein» – verlangte Durchhaltewillen, Ausdauer, Beständigkeit und Geduld. Nicht zuletzt dank einem diesbezüglich stets aktiven Verband gelang nach und nach die Etablierung. Seit 2018 sind Claudia Gfeller (Projektverantwortliche Frauen-/Juniorinnenfussball) und Tanja Citherlet (Vorstandsmitglied FVRZ) treibende Kräfte, Ideengeberinnen und Unterstützende der nunmehr 78 FVRZ-Vereine, die Frauen und/oder Mädchen in ihren Reihen wissen. An der Tagung in Horgen waren 53 Clubs beziehungsweise deren Vertreterinnen/Vertreter zugegen.

«Wettkampfgedanke ist nicht prioritär»

Im ersten Teil präsentierten verschiedene Zuständige Statistisches/Bilanzen und machten auf Neuerungen aufmerksam. So erklärte zum Beispiel Stefan Schötzau (seit 2013 Leiter Sportamt Kanton Zürich), dass bei Mädchen der Fussball gegenüber der jahrzehntelangen Lieblingssportart Turnen massiv aufgeholt beziehungsweise wohl schon überholt hat (neue Erfassungen dazu sind aktuell in Arbeit). Eine weitere Statistik besagt, dass bei Kindern und Jugendlichen das Teamerlebnis über allen andern Kriterien steht, die da noch in Frage kommen: «Der Wettkampfgedanke ist sicher nicht prioritär, um sich für den Fussball zu entscheiden.» Weitere Zahlen belegten den allgemeinen Aufwärtstrend und die weitere Etablierung des Frauenfussballs sowohl in den regionalen Verbänden wie – als Summe daraus – dem SFV. Dieser hat ja seit 1. Januar 2023 mit Marion Daube (Direktorin) und Inka Grings (Nationaltrainerin) zwei neue Personen in der Führungsetage.

«Wichtiges Element im Entwicklungsprozess»
Der zweite Teil gehörte – wie bei dieser und ähnlichen Tagungen üblich – den Workshops. Diese hatten die «Sportkommission Region Winterthur/Schaffhausen», «F/G-Juniorinnen/play more football» sowie die Themen «Ethik» und «Mädchen und Frauen sind anders» als Inhalt. Letztere zeigte einmal mehr auf, dass jeder Verein seine individuellen Lösungen zu vorhandenen Problemen finden muss, in der Summe jedoch fast alle an ähnlichen bis deckungsgleichen Herausforderungen zu «gnagen» haben. Zur Sprache kam natürlich auch, dass der Frauenfussball trotz der zunehmenden Akzeptanz je nach Verein (noch) nicht so akzeptiert ist wie gewünscht und gefordert. Ob aus dem «fünften Rad am Wagen» nach und nach dennoch – mit der nach wie vor geforderten Geduld – etwas Gleichberechtigtes wird?   

Die Tagungs-Schlussworte gehörten Regierungsrat Mario Fehr und der FVRZ-Präsidentin Rita Zbinden. Beide verdankten in ihren Worten sowohl das Engagement der Vereine/der zuständigen Personen wie den «treibenden Motoren» Claudia Gfeller und Tanja Citherlet. Im Hintergrund unterstützen viele, namentlich nicht erwähnte Mithelferinnen und Mithelfer das Konzept Frauen-/Juniorinnenfussball. Sie alle wissen, dass es vor allem im Juniorinnenbereich hintergründig um weit mehr geht als «nur» Fussball spielen. «Der Sport ist und war seit jeher ein wichtiges Element im Entwicklungsprozess von Kindern und Jugendlichen», meinte Rita Zbinden.
Der traditionelle Stehlunch half mit, während der sechs Stunden auftauchende Hungergefühle zu stillen. Zum Dessert etwas Süsses – hoffnungsvoll wegweisend für den weiteren Weg des FVRZ-Frauenfussballs? 

Tagung Weiterbildung Juniorinnen-/Frauen-Verantwortliche
Samstag, 28. Januar 2023 / Seminarhotel «Bocken», Horgen

Teilnehmende:
53 Vereine mit total 66 Vertreterinnen/Vertreter

Vom FVRZ:
Rita Zbinden (Präsidentin)
Claudia Gfeller (Leiterin Projekt Förderung Frauenfussball)
Tanja Citherlet (Vorstand FVRZ, Ressort Frauen)
Benjamin Benz (Geschäftsführer)
Theo Widmer (Leiter Technische Kommission)
Pascal Humbel (Verantwortlicher Ausbildung)
Martin Müllhaupt (Administrator Spielbetrieb)
Carole Nievergelt (Verantwortliche Regionalauswahl)
Hans Schoch (Leiter Senioren)
Beat Brunner (Koordinator Juniorinnen F/G)
Barbara Gubler (Koordinatorin Juniorinnen F/G)
Carla Rémy (Koordinatorin)

Externe Referentinnen/Referenten
Mario Fehr (Regierungsrat/Sportminister)
Stefan Schötzau (Leiter Sportamt Kanton Zürich)
Samuel Thommen (Sportamt Kanton Zürich)
Susanne Mouret (Coaching, Supervision, Organisationsberatung)
Sandra Liliana Schmid (Kommunikationsexpertin)

 


Der Saal im «Bocken»-Haus: für einen interessanten Tag bereit.


Gut besetzte Tische und Stühle.


Claudia Gfeller – treibende Kraft im FVRZ-Frauenfussball.


Carole Nievergelt ist für die Regionalauswahlen zuständig.


Der neue Geschäftsführer Benjamin Benz.


Stefan Schötzau vom Sportamt Kanton Zürich.


Martin Müllhaupt berichtete über administrative Belange.


Regierungsrat Mario Fehr verdankte die immense Arbeit des FVRZ.


Tanja Citherlet präsentierte interessante Zahlen.


Susanne Mouret leitete den Workshop «Sportkommission Winterthur-Schaffhausen».


Interessierte Teilnehmende im Workshop «Ethik».


Rita Zbinden fand im Schlussvotum treffende Worte.


Pascal Humbel referierte zum Thema Ausbildung.


Theo Widmer als Leiter Technische Kommission.


Offene Augen und Ohren beim Workshop «Juniorinnen F/G»


Nach den Referaten war diese Ankündigung willkommen.


Sandra Schmid leitete den Workshop «Mädchen und Frauen sind anders».


 

 

 

 

Offizielle Mitteilungen (28.08.2024)

FVRZSFV

Liste aller Auf- und Absteiger Sommer 2024

Neue Adresse FVRZ:
Fussballverband Region Zürich
WIN4 Kubus
Grüzefeldstrasse 34
8400 Winterthur

Frauen-/Mädchenfussball


Unterstützung Frauen-/Mädchenfussball:
Hilfsmittel / Ideen
 

Kommentar (23.08.2024)

Wer will nochmal und hat noch nicht?

von Bruno Füchslin, Medienberichterstatter FVRZ,
[email protected]  

Dass über Fussball diskutiert wird, gehört mit zum Zirkus. Spekulationen da, Gerüchte dort, Analysen von Experten und Laien (diese liegen oft nicht weit auseinander), Mutmassungen, Fakten und «Glaskugelblicke» vermischen sich in bunter Reihenfolge. Nicht-Fussball-Gepickte dürfen durchaus den Kopf schütteln, worüber da in Endlosschlaufen Meinungen ausgetauscht werden. Umgekehrt sind «unserem» Lieblingssport Verfallene eventuell dort fragend, sobald Royal-Experten ihre Königshäuser-Geheimnisse preisgeben, obwohl 98 Prozent davon nie recherchiert und damit reiner Unterhaltungs-Gugus sind. Wenn Prinzessin Adrenalina ein hauchdünnes rosa Papiertaschentuch benutzt, lässt dies aber sowas von tief in ihre sensible psychische Verfassung blicken. Stimmts?
Fallrückzieher zum Fussball. Diskussionen im TV. Je nach Thema und Beteiligten gehts gesittet oder minder kultiviert zu und her. Anders als auf «Top Calcio 24». Muss vorausschicken, dass ich bis auf wenige Begriffe der italienischen Sprache nicht mächtig bin. Vielleicht fällts deswegen auch anders auf: In Topbesetzung machen drei Experten im TV-Studio, ein Zugeschalteter und der Moderator ihre Erkenntnisse aus. Nie, aber grad gar nie kommts so weit, dass eine Person vielleicht zehn Sätze von sich geben kann. Emotionen haben bekanntlich Steigerungspotenzial. Mindestens zwei sind am gestenreichen Wortgefecht beteiligt, bis sich ein Nächster einschaltet und auch der Eingeblendete seine Pesto in die Runde wirft. So viel Italienisch verstünde ich dennoch: Wenn der Moderator um Disziplin bitten würde, weil an den TV-Geräten niemand mehr etwas versteht. Würde. Stattdessen macht auch er noch mit. Fünf ins Wortgefecht Involvierte geben sich Saures («aspro»), bis nach und nach die Energien verpuffen und für ein paar Sekunden Ruhe ist. Zeit für «Pubblicita». Dann gehts wieder los in eine nächste Runde …
Ist eben Fussball. Herrlich, diese Emotionen! Und einmal mehr bestätigt sich: Das Vorher-Drumherum und Danach-Geplauder ist allemal wichtiger als die 90 Rasenminuten. Wohl nur deshalb, weil beim Abpfiff definitiv Schluss und damit die verbale Nachbetrachtung eröffnet ist.