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13.03.2024

Workshop «Durchsetzen und für sich einstehen – Wir Frauen im Fussball»

Der FVRZ (Fussballverband Region Zürich) lud am Tag der Frau zu einem spannenden Workshop mit dem Titel «Durchsetzen und für sich einstehen – wir Frauen im Fussball» ins FIFA-Museum in Zürich ein. Dieser Weiterbildungsanlass richtete ich speziell an Schiedsrichterinnen, Trainerinnen und Funktionärinnen im Fussball, um sie bei der Ausübung ihres Hobbys zu unterstützen.

Am 8. März, dem Weltfrauentag, wurde in einem medialen Kick-Off-Anlass auf dem Bundesplatz in Bern auf die Women’s EURO 2025 aufmerksam gemacht. Das perfekte Datum, um die Schiedsrichterinnen, Trainerinnen und Funktionärinnen des FVRZ zu würdigen und zu einem Weiterbildungs-Event im FIFA-Museum in Zürich einzuladen. Ziel der Veranstaltung, das auch im Zeichen der WEURO 2025 steht: Austausch, Vernetzung und der Besuch des Workshops «Durchsetzen und für sich einstehen – wir Frauen im Fussball.»

Die 35 motivierten Teilnehmerinnen mit unterschiedlichen Funktionen und Aufgaben aus verschiedenen Vereinen werden zu Beginn von Marco Fazzone, Direktor des FIFA-Museums begrüsst. Er ist stolz, dass das FIFA-Museum den FVRZ bis zur WEURO 2025 als Gastgeber unterstützten dürfe und freut sich, auf alle weiteren Massnahmen des Regionalverbandes, um den Fussball für Frauen und Mädchen zu stärken und fördern.

Nach dem Gruss eröffnen Claudia Gfeller, Projektleiterin «Entwicklung und Förderung Juniorinnen-/Frauenfussball» und Anna Schär, Schiedsrichterverantwortliche beim FVRZ den Weiterbildungsanlass. Nach einer kurzen Einstimmung mit einem ersten gegenseitigen Kennenlernen und dem Vorstellen der neuen Aufgabe der Schiedsrichterin Cécile Winet wurden die Anwesenden in zwei Gruppen eingeteilt und so ging es ab in die Workshops.

In der ersten Gruppe mit Benjamin Müller, Theaterpädagoge und Juniorinnen-Trainer, erproben die Teilnehmerinnen unter anderem Strategien, um sich auf und neben dem Fussballplatz durchzusetzen. Mit verschiedenen praktischen Übungen konnten die Funktionärinnen gleich erleben, wie das gemeint ist und wie man es umsetzten kann.

Im zweiten Workshop gab es ein paar Informationen zu den frauenspezifischen Projekten des FVRZ durch Regionalvorstandsmitglied Tanja Citherlet, Anna Schär und Claudia Gfeller.  Dabei wurde auch über die zum Tag der Frau publizierte Medienmitteilung des SFV über weibliche Referees berichtet: 122 Schiedsrichterinnen leiten in der Schweiz Spiele. Dies bei einem Gesamtbestand von insgesamt 4800 Referees. Den Hauptanteil an Schiedsrichterinnen stellt der FVRZ mit 27 Frauen. Die Zahlen zeigen, dass sich das Projekt vom Regionalverband für mehr Frauen und Mädchen im Fussball auszahlt, auch wenn es noch viel mehr Engagierte braucht. Nach den Informationen durften sich die Teilnehmerinnen und ihre Funktionen im Fussball an drei verschiedenen Tischen kennen lernen und erfuhren so unter anderem, wie andere Teilnehmerinnen mit ähnlichen Erfolgserlebnissen und Schwierigkeiten umgehen.

Vor dem verdienten Apéro in den gediegenen Räumlichkeiten des FIFA-Museums wird das Wort zum Schluss zwei Gastreferentinnen übergeben, die bei der Organisation Women’s EURO 2025 involviert sind. Corina Gredig, GLP-Nationalrätin und Co-Präsidentin der parlamentarischen Gruppe «EURO 2025», spricht über die Kürzung der Gelder vom Bundesrat für die Frauenfussball-EM. Sie ist zwar überzeugt, dass der Ständerat diesen Entscheid noch korrigieren werde, dafür sei aber auch der Druck von der Bevölkerung und von allen involvierten Parteien nötig.

Sandra Plaza, Koordinatorin für alle Begleitmassnahmen der WEURO 2025 im Kanton Zürich, betont die Wichtigkeit des Turniers für alle Mädchen und Frauen im Fussball. Die Förderung des Fussballs für Mädchen und Frauen sollte jedoch nicht nur auf die EURO25 beschränkt sein, sondern vor allem langfristige Programme umfassen, welche den Nachholbedarf im Breitensport und Nachwuchsbereich angehen. Dafür wird sich der Kanton Zürich und der FVRZ einsetzen.

Begrüssung durch Marco Fazzone, Direktor FIFA-Museum.

Einstimmung durch Anna Schär. Mit dabei am Workshop: unsere Präsidentin Rita Zbinden.

Cécil Winet stellt sich und ihre neue Funktion beim FVRZ kurz vor.

Aktiver Workshop mit Benjamin Müller.

Die Teilnehmer waren mit vollem Elan dabei. 

Nach den Informationen über die frauenspezifischen Projekte des FVRZ von Anna Schär, und Tanja Citherlet…

… erklärte Claudia Gfeller die ‘Kennen-Lern-Tische’.

Auch in diesem Workshop wurde aktiv mitgearbeitet...

...und sich Mut zugesprochen.

 

Offizielle Mitteilungen (17.07.2024)

FVRZSFV

Liste aller Auf- und Absteiger Sommer 2024

Neue Adresse FVRZ:
Fussballverband Region Zürich
WIN4 Kubus
Grüzefeldstrasse 34
8400 Winterthur

Frauen-/Mädchenfussball


Unterstützung Frauen-/Mädchenfussball:
Hilfsmittel / Ideen
 

Kommentar (12.07.2024)

Wenn der Fussball Menschen spielt

von Bruno Füchslin, Medienberichterstatter FVRZ,
[email protected]  

Gewiss: Man soll nicht jedes Wort, das irgendwo gesprochen wird, gleich auf die Goldwaage legen und demnach – im übertragenen Sinn – dessen Unzen-Gewicht messen. Aber wer in verantwortungsvoller Position arbeitet und in Medienauftritten dies und jenes erklärt, zieht Reaktionen nach sich – sowohl was die Person beziehungsweise dessen Aussagen betrifft. So geschehen kürzlich, als Fifa-Präsident Gianni Infantino – nebst umfangreich und detailliert erklärt Anderem – diese Aussage tat: «Wir machen den Fussball global.» 
Ich musste nicht lachen, weit eher schmunzeln. Abgesehen davon, dass hinter diesem so vielfach gehörten «wir» immer diese Frage bleibt: Wer ist damit gemeint? Wer gehört zu «wir»? Und sind Leute, die anderweitig bis gegenteilig denken, demnach ausgeschlossen? Aber zur Aussage zurück: Auch wenn sich nachvollziehen lässt, was Infantino gemeint hat – es steckt in diesen Worten auch etwas von «so öppis vo denäbed». Wenn jemand diesen Sport global macht, dann ist es der Fussball selbst. Seine so eigenartig dynamische Charakteristik. Lege einem Kind, das kaum die ersten Schrittchen macht, einen Ball vor die Füsse – und schon startet «Fussball global». Und dies millionenfach, über den ganzen Globus verstreut. Sind es zwei, sind es drei Milliarden Menschen, die – organisiert oder als Ab-und-Zu-Freizeitkicker – dem Ball nachhasen und zu einem wichtigen Element in ihrem Leben machen? Und all die Zuschauer in den Stadien und den Fernsehapparaten? Sie alle leben den «Fussball global». Als Summe von multipliziertem «Fussball regional».

Und so liesse sich feststellen: ein bisschen Demut vor der Eigenkraft dieses Sport wäre angebracht. Weder Fifa noch Uefa haben den Fussball erfunden. Dass sie ihn möglichst und durchaus weiterverbreitend organisieren, ist deren Aufgabe. Wer hats erfunden? Der Fussball sich selbst. Vielfach lassen sich durch Wortverschiebungen andere Erkenntnisse erurieren. Menschen spielen Fussball – ja. Aber ist nicht umgekehrt viel wesentlicher? «Der Fussball spielt Menschen» käme dem, was geschieht, wohl einiges näher.